Beim Doppelheimspieltag gegen den Tabellenvierten und -zweiten
der 3. Liga Nord konnten die VCO2-Jungs trotz guter Leistung keinen
Sieg einfahren. Auf eine denkbar knappe 2:3-Niederlage gegen VfL
Pinneberg folgte ein deutlicheres 0:3 gegen den Berliner
Lokalrivalen BVV.
Das Spiel am Samstag , den 13.12.2014, gegen VfL Pinneberg nahm
einen kuriosen Verlauf. Die Pinneberger lagen im ersten Satz
früh zurück, begingen zahlreiche Eigenfehler und fanden
so gar nicht ins Spiel. Die Berliner Youngster hatten dagegen rasch
ihren Rhythmus gefunden, agierten konzentriert und druckvoll und
blickten nach dem 25:14-Satzgewinn zuversichtlich auf die
nächsten Sätze voraus. Doch die Pinneberger rafften sich
nun mit Macht auf und stemmten sich gegen die drohende Niederlage.
Mit 25:20 holten sich die wie ausgewechselt spielenden Gäste
den zweiten, mit 25:21 den dritten Satz. Der vierte Satz wurde nach
dem bisherigen Spielverlauf gänzlich unvermutet zu einem
Spiegelbild des ersten: Mit einem Mal schien nichts mehr zu gehen
bei den Pinnebergern. Mit 0:5 standen sie im Rückstand, den
sie auch nicht mehr aufzuholen vermochten. Die Berliner Jungs um
Kapitän Egor Bogachev zogen ihr Spiel auf und nutzen
kaltblütig ihre Chance. Mit 25:9 glichen sie nach Sätzen
aus. Geradezu fassungslos äußerte der Pinneberger
Außenangreifer André Kulisch nach dem Match: "Ich habe
noch nie einen regulären Satz einstellig verloren - außer
beim Tennis". "Kein einziges Spielelement", so die Pinneberger
zerknirscht, "war auch nur annähernd drittligatauglich". Wie
nach dem ersten Satz sahen die VCOler erneut wie der sichere Sieger
aus. Doch die Gäste mobilisierten noch einmal massive
Gegenwehr, die die Berliner nicht mehr erwartet hatten. Es
entwickelte sich ein packender Schlagabtausch, bei dem die
Pinneberger das glücklichere Ende für sich hatten
(15:12). Dabei schlugen für die VCOler Insgesamt 103
Ballpunkte zu Buche, denen nur 88 der Pinneberger
gegenüberstanden. Sieger nach Ballpunkten, leider nicht nach
Sätzen.
Am Tag darauf , Sonntag, den 14.12.2014 bekamen es die
VCO-Youngster mit dem Berliner Volleyballverein Vorwärts (BVV)
zu tun, der mit zahlreichen Fans angereist war. Die BVVler
ließen von Anfang an keinen Zweifel daran, dass sie die Halle
3 im Sportforum Hohenschönhausen als klarer Sieger verlassen
und den Nachwuchstalenten keine Geschenke machen wollten. Mit einer
ebenso kompakten wie konzentrierten Leistung sicherten sie sich den
ersten Satz mit 25:18. VCO-Trainer Daniel Herrmann zog während
des gesamten Spiels diverse taktische Register. So gab er allen
drei Zuspielern (Niklas Trogisch, Till Nestke, Jan-Philipp Krabel)
Einsatzzeiten und nahm Wechsel auf der Diagonalposition vor
(Florian Lüddemann, Corbin Balster), um die Gäste aus dem
Rhythmus zu bringen. Doch die zeigten sich unbeeindruckt und
gewannen auch den zweiten Satz (25:15). Trotz weitgehend stabiler
Annahme um den als Libero agierenden Felix Weishaupt konnten die
VCO-Youngster weder im Angriff noch im Block die Berliner Rivalen
nachhaltig in Verlegenheit bringen. Dabei machte Iven Ferch nach
langer Verletzungspause auf Mitte ein bemerkenswert gutes Spiel.
Überragend an diesem Tag war Maximilian Auste, dessen Angriffe
fast ausnahmslos ihr Ziel fanden und die gegnerische Block- und
Feldabwehr überforderten. Dennoch: Mit 21:25 mussten die
VCOler auch den dritten Satz abgeben. Die erste Mannschaft des BVV
feierte nicht nur den achten Sieg im neunten Spiel, sondern
verdrängte auch TSGL Schöneiche von der
Tabellenspitze.
Die VCO-Jungs gehen nun in die verdiente vierwöchige
Spielpause. Danach werden sie viel auf Achse sein. Von den noch
ausstehenden sieben Spielen werden nur noch zwei im heimischen
Sportforum stattfinden. Trotz der zwei Niederlagen an diesem
Wochenende werden die VCO-Jungs zweifellos ihre Leistung weiter
steigern und ihrem Trainer beweisen, dass er recht hatte, als er
sich vor der Saison fest überzeugt gab, "dass das Team in der
Lage ist, in dieser Liga ein Wörtchen mitzureden". Den zuletzt
amtierenden Tabellenführer Schöneiche haben sie am 6.
Dezember besiegt und dem BVV damit Schützenhilfe geleistet.
Man darf also gespannt sein, welche aufwärts strebenden Teams
die VCO-Youngster im nächsten Jahr noch zum Stolpern bringen
werden.
VCO2-Kader: Maximilian Auste, Corbin Balster, Matti Binder, Egor
Bogachev, Iven Ferch, Philipp Kasch, Jan-Philipp Krabel, Florian
Lüddemann, Till Nestke, Niklas Trogisch, Felix Weishaupt
Trainer: Daniel Herrmann, Co-Trainer: Gerhard Prenzel
veröffentlicht am Montag, 15. Dezember 2014 um 14:43; erstellt von Scheffel, Samantha
letzte Änderung: 15.12.14 15:31